Grimmelshausen

Der Autor

Geboren um 1622 in Gelnhausen (Hessen) wird Grimmelshausen während des Dreißigjährigen Krieges als etwa 13-Jähriger von Soldaten gefangen und zum Dienst in die kaiserliche Armee gepresst. Nach dem Friedensschluss heiratet er und lässt sich in Baden nieder. Ab 1667 lebt er als bischöflich-straßburgischer Schultheiß in Renchen, wo er am 17. August 1676 stirbt.

Grimmelshausen ist der bedeutendste deutschsprachige Erzähler des 17. Jahrhunderts. Die „Courasche“ taucht zunächst lediglich in einer Episode in dem weitaus bekannteren „Simplicissimus“ auf, dem ersten deutschen Prosaroman von Weltgeltung. Doch dann macht Grimmelshausen auch sie zur Protagonistin und lässt es sie in ihrer Lebensbeschreibung noch toller treiben als es der „Simpel“ in seiner sechs Bände umfassenden Beschreibung je vermocht hätte. Bei ihren Raub- und Diebestouren hilft ihr der einfältige „Springinsfeld“, der spätere Kriegskamerad des von ihr verhöhnten Simplicissimus. Grimmelshausen widmet auch ihm einen kleinen Roman. „Die Courasche“ geriet fast zwei Jahrhunderte lang in Vergessenheit, bis sie im 19. Jahrhundert vom Litterarischen Verein zu Stuttgart’ wiederentdeckt wurde.

Anklingend an den spanischen Schelmenroman schafft Grimmelshausen in diesen Lebensschilderungen, die aus unmittelbarem eigenen Erleben gespeist werden, faszinierend-abenteuerliche, derb-drastische und von hintergründigem Humor zeugende Zeitromane. Daneben schreibt er Moralsatiren, Streitschriften, Kalender- und Anekdotenbücher.

1668 erscheint „Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“,

1670 erscheinen „Trutz Simplex Oder Die Lebensbeschreibung der Erzbetrügerin und Landstörzerin Courasche“ und „Der seltzame Springinsfeld“.

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Fotos: Klare/2012

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